Nüchtern betrachtet, muss man völlig irre sein, um so eine gefährliche Sportart wie Skispringen zu machen. Footballspieler sind gepanzert, als würden sie in den Krieg ziehen, um sich vor Verletzungen zu schützen, dabei wirken auf sie „nur“ die Kräfte der anderen Mitspieler. Skispringer tragen hingegen nur einen Helm, um ihren Kopf zu schützen, ansonsten gilt die Devise möglichst leicht zu sein.
Der Traum vom Fliegen
Schon immer träumten die Menschen davon, es den Vögeln gleichzutun und sich in die Lüfte erheben zu können. Lange blieb dies ein Traum, doch auch wenn wir körperlich nach wie vor nicht in der Lage zu sind zu fliegen, so stehen uns doch mittlerweile so viele Hilfsmittel zur Verfügung, dass wir theoretisch jederzeit abheben könnten. Wir können in Flugzeugen oder Helikoptern fliegen, wir können einen Fallschirmsprung machen oder Gleitschirm durch die Lüfte fliegen.
Oder wir stürzen uns nur mit ein paar Skiern an den Füßen eine Schanze hinunter.
>Zwei Skier und viel Sprungkraft
Auch Hobbyskifahrer springen gerne über natürliche Schanzen auf der Piste. Doch sie überwinden auf diese Weise maximal wenige Meter, während professionelle Skispringer 100 Meter und mehr durch die Luft segeln. Wenn sie die Schanze hinunterrasen, erreichen sie mit 80 bis 90 Stundenkilometern Geschwindigkeiten, die Normalsterbliche nur mit ihrem Auto erreichen, und in der Flugphase beschleunigen die Sportler sogar noch weiter. Außerdem sind die Kräfte, die während des Flugs und bei der Landung auf sie wirken, gewaltig und die Sportler müssen nicht nur heil unten ankommen, sondern werden zusätzlich daran gemessen, ob sie eine ästhetisch ansprechende Landung hingekommen. Dies ist besonders bei dem Kampf um den Sieg von entscheidender Bedeutung, da der Springer für eine Landung mit Telemark zusätzliche und möglicherweise entscheidende Punkte erhält.