Snowboarder haben bei Skifahrern meist keinen besonders guten Ruf. Sie kratzen den schönen Pulverschnee ab, wenn sie den Hang auf ihrem Brett hinunterrutschen, weil die Piste so steil ist, dass sie sich nicht trauen, eine Kurve zu fahren. Außerdem haben sie beim Aussteigen aus dem Sessellift Schwierigkeiten, den anderen Aussteigenden nicht im Weg zu stehen oder über deren Skier zu fahren und sie dadurch zu Fall zu bringen.
Feindbild Snowboarder?
Besonders bei der jüngeren Generation gilt Snowboarden als deutlich cooler als Skifahren. Schließlich ist Skifahren das, was man mit den Eltern oder Großeltern in den Winterferien gemacht hat. Damals, als man es noch nicht besser wusste und am eigenen Leib erleben konnte, wie viel mehr Spaß es macht, die Pisten auf einem Board hinunterzubrettern. Snowboarder sind so etwas wie die Surfer des Winters. Gleichzeitig ist unbestritten, dass Skifahren und Snowboarden nur schlecht zusammen passen. Die seitliche Haltung der Snowboarder und die gerade Ausrichtung der Skifahrer führen besonders in Schleppliften zu Problemen. Außerdem müssen erstere kreativ werden, damit sie sich unfallfrei von dem Bügellift nach oben ziehen lassen können. Bei Skifahrern besteht hingegen das größte Problem darin, dass der Mitfahrer zu sehr herumzappelt, wodurch man das Gleichgewicht verliert und frühzeitig aussteigen muss. Auch das Aussteigen funktioniert nicht immer unfallfrei, doch im Großen und Ganzen sind die Liftanlagen eindeutig für Skifahrer konzipiert.
Getrennte Pisten?
Durch ihre unterschiedlichen Bewegungsabläufe ist es für Skifahrer und Snowboarder nicht einfach, sich eine Piste zu teilen. Außerdem gibt es meist nur überzeugte Skifahrer oder eben überzeugte Snowboarder, wodurch die jeweils anderen Schwierigkeiten haben vorauszusehen, wohin ein Fahrer der anderen Sportart voraussichtlich steuert. Besonders bei vollen Pisten kann es so schnell zu Missverständnissen und Zusammenstößen kommen. In anderen Ländern wie den USA wird den unterschiedlichen Bedürfnissen von Skifahrern und Snowboardern hingegen heute schon Rechnung getragen und es gibt getrennte Pisten.
Ein Board, zwei Skier, eine Mission
Während Skier in der Anfangszeit vor allem als Abfahrts- oder Langlaufski genutzt wurden, gibt es mittlerweile zahlreiche akrobatische Spielarten, die man mit einem Paar Skier an den Füßen machen kann. Skifahrer, die im Sommer nicht auf ihren Lieblingssport verzichten wollen, können die Schneesicherheit der Gletscher nutzen oder sich auf das Wasserskifahren verlegen. Als Snowboarder steht es einem natürlich ebenfalls offen, auf den nächsten Gletscher zu fahren. Oder man nutzt die schneefreie Zeit, um etwas Neues auszuprobieren. Mittlerweile wird beispielsweise in den Sanddünen der Wüsten im südlichen Afrika Sandsurfing angeboten.